1795

Die „Winckhlmühle zu Wilhelmsburg“ nimmt mit fünf Mitarbeitern den Betrieb der Steinguterzeugung auf. Der kleine Zubringerbetrieb einer St.Pöltner Fabrikation schafft es, sich binnen weniger Jahre vom Mutterbetrieb zu lösen.

1883

Durch oftmaligen Besitzerwechsel wurde das Werk stark heruntergewirtschaftet. Nach dem Tod des siebenten Eigentümers, dem Kaufmann Rudolf Strohmayer, erwarben 1883 die Brüder Heinrich und Leopold Lichtenstern die Wilhelmsburger Steingutfabrik. Sie und ihre Erben brachen den Betrieb mit damals 30 Mitarbeitern wieder auf Erfolgskurs.

1908

1908 beschäftigte der Betrieb unter Richard Lichenstern bereits 400 Mitarbeiter und machte so die Steinguterzeugung zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Region.

1910

Die Entwicklung des Unternehmens schritt rasch voran. 1910 wurde die K&K privilegierte Wilhelmsburger Steingutfabrik die größte Steingut-Geschirrfabrik innerhalb der Doppelmonarchie.

1912

Nur zwei Jahre später wurde die Steingutfabrik Rudolf Ditmars Erben in Znaim erworben, die schon damals in erster Linie Sanitärsteingut herstellte. Als Dachgesellschaft für beide Firmen wurde in Wien die Steingut Union Lichtenstern & Co gegründet. 1914 wurde schließlich die Sanitär- und Ziersteinguterzeugung Brüder Urbach in Turn-Teplitz in Nordböhmen übernommen.

1922

In diesem Jahr wurde das erste Mal auf österreichischem Boden Sanitärkeramik produziert. Der Beschäftigungsstand des Wilhelmsburger Werkes betrug damals knapp 250 Leute.

1923

Erbau des zweiten österreichischen Werks unter dem Namen "Steingut-Industrie Gmunden/Engelhof" in Gmunden, Oberösterreich.

1924

Die Produktion von Sanitärprodukten wurde in Gmunden aufgenommen.

1929

Bis zum Jahr 1929 war die Belegschaft in Wilhelmsburg wieder auf fast 400 Leute angewachsen. Zwei jahre später erfasste die Weltwirtschaftskrise auch Österreich und die Steingutfabrik musste rund 100 Mitarbeiter abbauen. Dies war ein harter Schlag für die ohnehin leidgeprüfte Region. Mit Kurzarbeit und Rotation der Arbeiter gelang es der Unternehmensführung, die Krisenjahre für die Belegschaft erträglich zu machen.

1935

Das Unternehmen wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und hieß nunmehr Wilhelmsburger Steingut AG. Richard Lichtenstern blieb Direktor, sein Sohn Kurt Lichtenstern übernahm die technische Leitung. Mit dem Einstieg in die Porzellanerzeugung wurde 1935 der Name zu Wilhelmsburger Steingut- und Porzellanfabrik AG erweitert.

1937

Die rechtmäßigen Besitzer wurden von den Nationalsozialisten enteignet. Die ethnisch und politisch verfolgte Familie Lichtenstern flüchtete im letzten Moment über Frankreich, Marokko und Basilien in die USA.

1938

Die Werke in Znaim und Wilhelmsburg gelangten 1938 in den Besitz der Creditanstalt und wurden „arisiert“. Ab da firmierten die Keramikfabriken unter nationalsozialistischer Führung als Ostmark Keramik AG. Ein Jahr später wurde auch die „Steingut-Industrie AG Gmunden/Engelhof“ in die Gruppe eingegliedert nachdem sie der Creditanstalt zugefallen war.

1947

Nach Kreigsende schlossen die rechtmäßigen Eigentümer mit der Creditanstalt einen Vergleich, wonach Kurt Lichtenstein, seit 1943 amerikanischer Staatsbürger mit dem Namen Conrad H. Lester und Paul Mocsari (Conrad Lester Cousin) die Aktienmajorität in ihren Unternehmen in Österreich zuerkannt wurde. Als Ausgleich für ihre Beteiligung am gesamten Unternehmen überließ ihnen die Creditanstalt auch die Mehrheit am Werk in Gmunden Engelhof. Die beiden Standorte Znaim und Teplitz wurden von der Tschechoslowakei als deutsches Eigentum enteignet.

1960

Auf direktive des damaligen Eigentümers Conrad H. Lester wurden energische Umstrukturierungen in den Keramikwerken vollzogen. Zunächst erhielt die Österreichische Keramik AG einen Namen, der dem gesamten Produktionsumfang des Unternehmens entsprach: Österreichische Sanitärkeramik- und Porzellan-Industrie AG. Kurz ÖSPAG. Aus den einfachen namenlosen weißen Sanitär-Keramik Produkten wurde Austrovit, eine geschützte Marke, die sich durch ihre besondere Härte und Widerstandsfähigkeit auszeichnete.

1963

Xaver Jermann, ein Mitarbeiter von LAUFEN, efindet das erste wandhängende WC.

1967

Um das erfolgreiche Weiterbestehen des Unternehmens zu gewährleisten, entschloss sich Conrad H. Lester, 1967 die ÖSPAG mit der Schweizer Keramik Holding AG LAUFEN zusammenzuführen.

1980

LAUFEN entwickelt das revolutionäre Druck-Guss-Verfahren; eine Technologie, welche neue Maßstäbe in der Sanitärbranche setzt. Dank der neuen Methode erhöht LAUFEN seine Produktivität, seine Kapazität und erweitert das Produktsortiment um ein Vielfaches.

1990

LAUFEN setzt verstärkt auf Design. Porsche Design wird als erster internationaler Name beigezogen.

1999

LAUFEN wird Teil der ROCA Gruppe und gehört damit zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Badezimmerausstattung und Sanitärkeramik.

2002

LAUFEN lanciert 2002 mit „Tam Tam“ den weltweit ersten stehenden Waschtisch, der in einem Stück gegossen wird. Der Waschtisch gehört zur Designlinie „ILBAGNOALESSI One“ von Stefano Giovannoni.

2009

Das Ausstellungsgebäude LAUFEN Forum öffnet seine Pforten. Zudem werden der Hauptsitz und die Produktion des Armaturenwerks Similor nach Laufen verlegt. Es war der letzte Schritt, mit dem in Laufen das Schweizer LAUFEN Badkompetenzzentrum geschaffen wurde.

2013

Mit der Entwicklung der Saphirkeramik stellt LAUFEN eine bahnbrechende Weltneuheit vor und setzt einen neuen Trend in der Badgestaltung.

2019

Entwicklung der bahnbrechenden Urin-Trenn-Toilette save! zusammen mit dem Designstudio EOOS. Durch die Separierung des Urins trägt save! zur Rettung der Meere bei.

HEUTE

LAUFEN ist Komplettbad-Anbieter mit einem breiten Sortiment an Keramik, Armaturen, Badmöbeln, Duschtassen, Badewannen, Bad-Accessoires und Installationselementen höchster Güte. Die Produkte entstehen in Zusammenarbeit mit namhaften Partnern wie den Design-Unternehmen Kartell und Alessi und international renommierten Designern und Architekten wie Patricia Urquiola, Konstantin Grcic (VAL), Ludovica und Roberto Palomba (Kartell LAUFEN, Palomba Collection), Stefano Giovanni (ILBAGNOALESSI one), Toan Nguyen (INO, LUA), Hartmut Esslinger/Frog Design, Platinum Design, Phoenix Design und Peter Wirz (PRO, MEDA).