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FREEZE AND CLAY – EINE SKULPTUR AUS SAPHIRKERAMIK UND GLAS

LAUFEN und MuDD Architects haben es in enger Zusammenarbeit geschafft, zwei archaische Materialien, Keramik und Glas, miteinander zu vereinen. Die daraus entstandene Skulptur, „Freeze and Clay“, wird während der Biennale 2023 in Venedig vom 20. Mai 2023 bis zum 26. November 2023 im Rahmen der Ausstellung „Time Space Existence“ im prestigeträchtigen Palazzo Bembo präsentiert.

"Time Space Existence"

Die Ausstellung, organisiert und ausgerichtet vom Europäischen Kulturzentrum, eröffnet demnächst im Palazzo Bembo in Venedig. Sie bringt eine internationale und vielseitige Gruppe von Teilnehmer:innen zusammen, die in verschiedenen Disziplinen architektonischer Ausdrucksformen arbeiten. Dadurch wird einen Austausch zwischen Architekt:innen, Universitäten, legendären Meister:innen, aufstrebenden Studios, etablierten globalen Architekturbüros, Designer:innen, Künstler:innen und Ingenieurunternehmen angeregt.

LAUFEN beteiligt sich in Zusammenarbeit mit MuDD Architects und der FAU School of Architecture (Joseph Choma). Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine komplexe, 1,80 Meter hohe Kunstskulptur, bestehend aus 12 Keramik- und 10 Glaselementen, die mit einem Hochleistungsharz verklebt wurden.

skulptur aus keramik und glas

FREEZE AND CLAY – Archaische Materialien und traditionelle Handwerkstechnik

Die Skulptur mit dem Titel “Freeze and Clay” enthält Elemente und Techniken, die von der MuDD Partnerin, Architektin und Interior Designerin Stephanie Chaltiel als besonders wertvoll erachtet werden. Glas und Keramik, zwei der ältesten Materialien der Welt, durchlaufen einen jahrhundertealten manuellen Herstellungsprozess, der hohe Temperaturen und solides Know-how erfordert. “In unserer Hommage an hochwertige Handwerkskunst haben wir neue Technologien und Verfahren mit traditionellen kombiniert”, sagt Chaltiel.

Zweitens verleiht der Materialmix der Skulptur eine besondere Leichtigkeit. “Wir haben uns bewusst für transparente Glaspolyeder entschieden, die mit ihren hellrosa Farbtupfern an Kristalle und Eis erinnern. Dadurch wirkt die 1,80 Meter hohe Skulptur filigran und fast so, als würde sie im Raum schweben”, fügt sie hinzu.

Französisches Glas, niederländischer 3D-Druck und keramisches Know-how von LAUFEN Austria

MuDD Architects ist bekannt für Projekte, die innovative Spitzentechnologie mit natürlichen Materialien kombinieren. So wurden in der Toulouser Glasbläserei TiPii Atelier die 10 Glaselemente der Skulptur in eine Form mundgeblasen, die zuvor von einem anderen Spezialisten, Vertico in Eindhoven, aus Beton 3D-gedruckt worden war. Die groben Strukturen des Betondrucks, die 1:1 auf das Glas übertragen wurden, machten die Glasoberfläche besonders dekorativ, so dass der ursprüngliche Plan einer weiteren Bearbeitung des Glases verworfen wurde.

Für die Produktion der Keramikelemente wählten MuDD Architects das LAUFEN Produktions- und Innovationszentrum in Gmunden, Österreich. Ein Partner, der über 100 Jahre Erfahrung in der Herstellung von Keramikobjekten besitzt. Zunächst wurden präzise gefräste 3D-Formen angefertigt, in die dann Saphirkeramik, ein von LAUFEN patentiertes, hochdruckfestes keramisches Material, gegossen wurde. Die offene Seite jedes der 12 Polyeder wurde von Hand geschnitten und danach im Ofen bei 1.250 Grad gebrannt. Abschließend wurde eine matte, lehmfarbene Glasur aufgetragen und erneut gebrannt.

Herausforderungen bei Montage und Transport

“Trotz unserer langjährigen Erfahrung, vor allem mit Saphirkeramik, sind Kunstprojekte wie dieses für uns immer wieder inspirierend und spannend”, sagt Alfred Mittermair, Director Research and Innovations, LAUFEN Austria AG, der für die Fertigung der Skulptur in Gmunden verantwortlich war.

Im LAUFEN Traditionswerk in Gmunden wurden alle Keramik- und Glaselemente nach den 3D-Vorgaben von MuDD Architects in präziser Handarbeit zusammengesetzt und mit einem Hochleistungsharz verklebt. Dies war laut Mittermair die größte Herausforderung, denn der Klebstoff musste die unterschiedlichen Druck- und Biegekräfte der Materialien aufnehmen und trotzdem eine 100-prozentige Klebekraft garantieren. Eine essentielle Vorgabe für “Freeze and Clay”, das leicht wirkt, aber gut 80 kg wiegt.

Zu sehen ab 20. Mai 2023 in Venedig, Palazzo Bembo (2. Stock).

transport der skulptur in schwarz weiß

Über den Veranstaltungsort:

Die Ausstellung “Time Space Existence” wird 2023 zum sechsten Mal vom Europäischen Kulturzentrum als Parallelveranstaltung zur Biennale Architettura in Venedig organisiert. In diesem Jahr wird die Biennale von Lesley Lokko kuratiert, einer ghanaisch-schottischen Architektin, Romanautorin und Gründerin der Graduate School of Architecture (GSA) an der Universität von Johannesburg.

Weitere Teilnehmer an der Ausstellung Time Space Existence sind: MIT, University of Oregon, UIC, Kengo Kuma Architects, Gerber Architects, Archi-tectonics, Penn Design, FIU und viele andere.

timespaceexistence.com

 

Über Stephanie Chaltiel (MuDD Architects)

2019, kurz nach ihrer Zusammenarbeit mit Bernard Tschumi und Rem Koolhaas, hat die französische Architektin und Interior Designerin das Studio MuDD Architects in Barcelona mitbegründet. Ihr Ansatz beim Bauen bleibt nicht unbemerkt: Stephanie Chaltiel greift auf lokale Materialien und traditionelle Bautechniken zurück, um eine Architektur fernab von Beton, viel grüner und ökologischer, zu konzipieren. In ihrer Arbeit setzt sie unter anderem Drohnen und Frame-Technologien ein, denn sie sind schnell und sauber. Außerdem bieten sie Stephanie die Möglichkeit, in Krisensituationen oder in gefährdeten Gemeinschaften Räume – auch aus der Ferne – zu bauen oder zu sanieren.

muddarchitects.com